Ich fotografiere seit über zwanzig Jahren.
Früher war ich auf der Suche nach dem perfekten Bild – klassisch komponiert, exakt belichtet, präzise ausgearbeitet.
Meine Dunkelkammer damals hatte konstante 20 Grad, die Entwicklungsprozesse waren ordentlich dokumentiert und auf die Sekunde getimt.
Heute ist mein Keller eher so lala lichtdicht – und meistens ziemlich kalt.
Ich fotografiere mit Kameras, deren Verschlusszeiten bestenfalls Näherungswerte sind, und auf Filmrollen aus Ländern, die es gar nicht mehr gibt.
Zurück ins Analoge hat mich die Cyanotypie geholt – mit ihrer Eigenwilligkeit, ihrer Langsamkeit und ihrer Farbe. Sie hat mich gezwungen, stehen zu bleiben. Warten zu lernen.
Seitdem arbeite ich wieder mit Licht auf Papier:
mit Fotogrammen, selbstgebauten Kameras und tagelangen Belichtungen. Dann kamen noch langsamere Verfahren dazu – Anthotypien, Lumenprints,
Bilder, die nicht nur durch Licht, sondern durch Zeit entstehen.
Inzwischen habe ich wieder eine Dunkelkammer – nicht perfekt, aber meine.
Ich entwickle in kalter Chemie, probiere aus, verwerfe, entdecke. Ich arbeite mit alten Papieren, improvisierten Kameras und handgemachten Lösungen.
Es geht mir nicht mehr um Kontrolle oder technische Makellosigkeit. Sondern um die Frage, was mit einfachen Mitteln und Neugier möglich ist. Wie weit man mit Licht kommt, wenn man nicht alles im Griff haben muss.
Und welche Bilder dann entstehen.
lichtgezeichnet ist mein Ort dafür:
Ein digitales Notizbuch für analoge Schätze.
Ein Platz zum Sammeln, Teilen und Weiterdenken.